Sinfonia Varsovia

Das Projekt für den Wettbewerb am Campus des Warschauer Symphonie-Orchesters wird zwei Hauptaktivitäten beherbergen:
- Proben und Studium von Musikstücken durch Musiker und
- Aufführung von Musikstücken für ein öffentliches Publikum.
Beide Aktivitäten – Proben und Aufführungen – werden als gleich wichtig gesehen und dieser Tatsache soll Ausdruck gegeben werden, indem der Probetätigkeit in Hinblick auf Volumina und Architektur ein sichtbares Profil verliehen wird.

PROBEN + AUFFÜHRUNGEN
Der Konzertsaal und der große Probenraum (Kammermusiksaal) werden in eigenständigen architektonischen Formen untergebracht. Ihre Dualität – die Dualität von Proben und Aufführen – wird das neue Gebäude kennzeichnen. Zusätzlich können alle bestehenden Bauteile hervorragend genutzt werden:

Bauteil A: Verwaltung in den Obergeschossen, Restaurant, Café und Empfangsräume im Erdgeschoss
Bauteil B: Proberäume der Sinfonia Varsovia (mit Ausnahme des großen Probenraums)
Bauteil C: Garderoben
Bauteil D: Verkaufsflächen
Bauteil E: vorgeschlagene Funktion sind Räume für Gastkünstler und zur Dokumentation der Aktivitäten der Sinfonia Varsovia

1. Funktionale Verbindung
Das Konzertsaalgebäude, Bauteile B und C sowie ein möglicher Parkplatz werden durch einen unterirdischen Gang verbunden. Selbst für große Instrumente ist ein problemloser Transport vom Ladebereich zur Bühne und zum Probebereich gewährleistet.

2. Denkmalgeschützte Gebäude und Denkmalschutzerwägungen
An den denkmalgeschützten Bauteilen A, B, C und D werden keine großen Veränderungen des äußeren Erscheinungsbildes nötig sein. Die bestehenden Gebäude bieten ausreichend Raum im erforderlichen Verhältnis. Selbst wenn ein Gebäude nicht genügend Platz bietet – wie das für Bauteil B dokumentiert ist – können gut belichtete und belüftete Räume um einen versenkten Innenhof vorgesehen werden.

Der neue Campus der Sinfonia Varsovia wird so aus einer großen Gruppe von Bauten bestehen, von denen jeder eine der Aktivitäten der Sinfonia Varsovia verkörpern und veranschaulichen soll.

3. Akustikplanung
Die für den Konzertsaal und den großen Probenraum vorgesehenen architektonischen Volumina sind keinesfalls gewöhnlich, sondern im städtebaulichen Kontext außergewöhnlich.

ELLIPSOID
Für den Konzertsaal wurde als grundlegende architektonische und städtebauliche Form das Ellipsoid gewählt. Der Konzertsaal wird – als ideales akustisches Volumen – in das Ellipsoid eingeschrieben.

BESCHNITT DES ELLIPSOIDS
Das Ellipsoid wird so beschnitten, dass es das Einschreiben eines Innenraums als ideale akustische Form erlaubt. Die Differenz zwischen Innenraum und Außenhülle erzeugt das für die Hallräume erforderliche Volumen. Zudem sind für diesen Bereich Verkehrsflächen, Technikräume und Installationen vorgesehen.

HALLRÄUME

2 Hallräume links + rechts ~ 1.000 m³
3 mögliche Hallräume hinten
4 mögliche Hallräume vorne
1 Hallraum oben

Variables Volumen (bis auf 5.000 m3 erweiterbar) ~ 3.750 m3

VERFÜGBARES GESAMTVOLUMEN ~ 4.750 m3

Durch das vorgeschlagene Einschreiben des Konzertsaals in das Ellipsoid kann das erforderliche Hallraumvolumen von 4.750 m3 vorgesehen werden. Eine Erweiterung der Hallräume ist möglich. Durch Abstimmung der verfügbaren Volumina kann ein Konzertsaal mit den folgenden Parametern geschaffen werden:
Sitzplätze 1.800
Grundfläche 1.600 m²
Gesamtvolumen einschließlich Hallräume 23.750 m³
Hallraumvolumen 4.750 m³
Volumen ohne Hallräume 19.000 m³

Durch die Hallräume kann die Nachhallzeit für verschiedene Arten von Musik zwischen 2,2 und 1,7 s variiert werden. Für die Hallräume hinter den Wänden (Nr. 2, 3 und 4) ist eine variable Dämmung vorgesehen (abnehmbare schwere Vorhänge). Auf diese Weise kann die Nachhallzeit für elektronische Musik noch weiter auf zirka 1,2 s reduziert werden.